Die Schule des Sehens thematisiert Bedeutung und Wirkung von Film, vermittelt Herangehensweisen der Filmanalyse und lädt dazu ein, die Geschichte des Films zu erforschen, sich als Filmemacher zu versuchen und dabei Film als Kunstform und Kulturgut kennenzulernen. Das handlungsorientierte Angebot ermöglicht, mit den drei Modulen Führung, Workshop, Filmanalyse im Kino filmisches Erzählen von der Pike auf zu lernen. Jedes Modul verfügt über thematische Bausteine, die Film in seiner ästhetischen und technischen Machart begreifbar machen.

Die Angebote der Schule des Sehens richten sich an alle Schulformen und Einrichtungen für Kinder ab der 1. Klasse, wenn nicht anders gekennzeichnet. Die Module sind miteinander kombinierbar, können aber auch einzeln gebucht werden.

Aktuelle Workshopangebote (3h) zur Sonderausstellung: Abgedreht die Filmfabrik von Michel Gondry, die Schüler drehen ihren eigenen Film in einzigartigen Kulissen.

Führungen Module:

Identifikation
Der Betrachter muss in die filmische Realität eintauchen können,
emotional teilnehmen und sogar an der Erzählung mitwirken,
da Kino hauptsächlich im Kopf entsteht. Dafür werden unter
anderem Musik und Geräusche eingesetzt und prägnante, emotional
aufgeladene Bilder gestaltet.

Wie wird die menschliche Wahrnehmung getäuscht?
Bereits das Bewegtbild ist Illusion, da das Gehirn getäuscht
wird. Alle filmischen Mittel stellen eine Illusion von Realität her.
Auch lassen die unterschiedlichsten Spezialeffekte das Unmögliche
wirklich erscheinen. Dieser Rundgang stellt die Tricks
und Effekte in den Mittelpunkt und zeigt, auf welche Weise
die menschliche Wahrnehmung diese Künstlichkeit verarbeitet
und als real akzeptiert.

Work-Shops Module

Im Filmstudio und in der Werkstatt kann selbst experimentiert,
intensiv ausprobiert und gestaltet werden. Der Workshop
hat zum Ziel, die Sehgewohnheiten zu bereichern und die Vielfalt
filmischen Erzählens zum besonderen Erlebnis zu machen.
Spezialeffekte
Zwei bewegte Bilder, die zu unterschiedlichen Zeiten aufgenommen
wurden, werden zu einem Bild kombiniert. Mit Hilfe der
Blue-Box-Technik können die Schülerinnen und Schüler in ihrem
eigenen Film mitwirken.
Filmtricks aus der Frühzeit des Films
Wie kann jemand im Film plötzlich verschwinden, warum bewegen
sich Stühle wie von Geisterhand? Mit Spezialeffekten aus
der Ära des Stummfilms wird experimentiert und das Ergebnis
auf DVD gebrannt.
Animationsfilm
Einen eigenen Trickfilm drehen und mit Musik vertonen: Aus
verschiedenen Animationsformen, zum Beispiel Material-Mix,
Sachtrick oder Silhouette, wird eine Technik ausgewählt und das
gemeinschaftliche Arbeitsergebnis auf DVD gebrannt.
(Alter: ab 7. Klasse)
Montage (Alter: ab 12)
Welche Bedeutung hat die Montage für den Film? Wie werden
die einzelnen Filmaufnahmen zu einer schlüssigen Geschichte?
In diesem Workshop können eigens gedrehte Bilder mit Ausschnitten
aus Kinofilmen kombiniert werden: Und plötzlich und
absichtlich befindet man sich „im falschen Film“. Das Ergebnis
kann als DVD mitgenommen werden.
Ton
Wie kann der Ton eines Films die Stimmung der Bilder verändern?
Eigene Filmszenen werden mit unterschiedlichen Tönen,
Geräuschen und Musik unterlegt und das Gemeinschaftswerk
wird auf DVD gebrannt.

Pixilation
In diesem Workshop werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst zu Darstellern in ihrem eigenen Stop-Motion-Film. Sie experimentieren mit dem filmischen Effekt der sogenannten „Pixilation“: Indem ein Bewegungsablauf nur in ganz bestimmten Momenten fotografiert wird und diese Fotos dann als Film abgespielt werden, erscheint es, als würden die DarstellerInnen wie von Zauberhand über den Boden gleiten, fliegen oder ohne jeglichen Antrieb Pirouetten drehen. Die TeilnehmerInnen erstellen ihren Film mit einem Tablet, das über eine App spielerisch leicht aus den Fotos Filme macht.

Filmanalyse

Das Kino im Deutschen Filmmuseum wird zum Lernort mit vier
unterschiedlichen Kurzfilmprogrammen, da Kurzfilme bestens
geeignet sind, filmische Besonderheiten zu entdecken. Sie
erfordern intensive Aufmerksamkeit und sind in Form und Inhalt
unkonventionell. Die ausgewählten Filme berücksichtigen
die verschiedenen Genres wie Animationsfilm, Spielfilm, Dokumentationen
oder Filmexperimente, um die vielfältigen Formen
filmischen Erzählens zu vergleichen. Unser filmpädagogisches
Team moderiert die Filmvorstellung, gibt Einführungen
zu den filmischen Prinzipien und motiviert zu einer filmanalytischen
Diskussion über die gesehenen Filme.